Im vergangenen Juni bin ich für meine Begriffe auf einer längeren Reise gewesen (knapp drei Wochen ...). Vielleicht hab ichs schon mal erwähnt: ich reise ausgesprochen ungern. Ich bin ein Stubenhöck, habe es gern gemütlich und möchte am Morgen wissen, wo ich abends mein müdes Haupt hinlegen werde und das am liebsten immer am selben Ort. Die Plackerei mit Rucksack und Koffer finde ich äusserst beschwerlich. ABER: auch ich bin gerne an einem schönen Ort und davon gibt es doch ein paar. Eines meiner liebsten Reiseziele ist England - im Juni führte mich mein Weg nach York. Dort habe ich mit meiner Schwägerin ein paar unerwartet schöne Tage verbracht. Fazit: die kleine nördliche "roman city" ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Und da mein Blog bezüglich Reisen auch ein wenig mein Fotoalbum ist, folgt hier eine Bilderflut:
York erreicht man von London aus am besten mit dem Zug ab Kings Cross Station. Er fährt allerdings nicht von Platform 9 3/4:
Nach ca zwei Stunden gemütlicher Fahrt kommt man in einem der schönsten viktorianischen Bahnhöfe an:
Die Schönheit hat einen kleinen Nachteil: es gibt kaum Lifts, keine Rolltreppen und Unterführungen, das heisst Kofferschleppen treppauf, treppab.
York ist berühmt für seine gotische Kathedrale, das York Minster. In meiner Erinnerung ist der riesige Bau fast so gross wie die Innenstadt selbst! Und auf meinem gewöhnlichen Photoapparat hat das imposante Gebäude immer nur in Teilstücken Platz. Ganzaufnahmen scheinen äusserst selten zu sein, wenn dann aus der Luft ....
Wie schon in London haben wir nicht an einer eigentlichen Besichtigung teilgenommen, sondern einen
Evensong besucht.
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Eingang Ostseite |
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das eine Ende ... |
Neben dem Minster befindet sich der ruhige Deans Park, hier in einem schönen Morgenlicht:
Als ich auf diese Bögen zu spazierte, dachte ich zuerst, dass da jemand ein paar Wasserschläuche hat liegen lassen (ja, die ordnungsliebende Schweizerin in mir reiste da wohl mit). Das ganze entpuppte sich aber als militärische Angelegenheit: es sind Remembrance Poppies und jeder Bogen der Ruine ist einer Schlacht gewidmet. Die Engländer waren da ja recht fleissig in den letzten Jahrhunderten. Die Mohnblume als Symbol des Gedenkens von gefallenen Soldaten ist offenbar auf ein Gedicht des kanadischen Soldaten John McCrae zurückzuführen -
"In Flanders Fields".
Bloggen bildet und Google sei dank ...
Beim Anblick des Deans House fühlt man sich sofort in einen Jane Austen-Roman oder in die Nähe von Downton Abbey versetzt:
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Deans House York |
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Ansicht von der Stadtmauer in den "Hinterhof" |
Und nochmals ein Blick von der Stadtmauer aus aufs Minster. Es ist fast wie zu Hause in Solothurn, die Kathedrale ist von überall her zu sehen:
Die Bilder vom Ausflug ins "gewöhnliche" York packe ich in einen zweiten Beitrag - sonst nimmt das kein Ende! Hier aber schon mal der Tipp für die Unterkunft:
Wir haben im Bed and Breakfast
No21 York gewohnt und waren sehr zufrieden. Ruhige Lage in Zentrumsnähe, netter Landlord, wunderbares Frühstück mit selbstgemachten und regionalen Produkten auch für solche, die dem englischen Wurst- und Speck-Frühstück nichts abgewinnen können.