Sonntag, 3. Februar 2013

Film-Fenster

Die Solothurner Filmtage, die Werkschau des Schweizer Filmschaffens, sind ein Fixpunkt in meinem Jahresablauf. Ich absolviere jeweils fast einen Marathon und schaue mir in diesen wenigen Tagen mehr Filme an als über das ganze Jahr verteilt. Wie immer hatte es solche darunter, die ich unbedingt - sehr - oder einfach sehenswert finde:

unbedingt:
Forbidden Voices (Link führt zur Webseite des Films)
Drei Widerstandskämpferinnen aus Kuba, Iran und China, die via Blog trotz beschnittener Meinungsäusserungsfreiheit ihre Stimme erheben. Ein aufrüttelnder Film.

Botiza
Die Chronik eines Dorfs im Maramures in Rumänien, wo alles noch mit dem Pferd gemacht wird in einer Zeit, da die Moderne einbricht.

sehr:
von heute auf morgen
Der Film begleitet vier alte Menschen und die Spitex in ihrem Alltag und auf der Gratwanderung der Entscheidung, wie lange das Leben zu Hause noch möglich ist und wann ein Heimeintritt notwendig ist.

Sagrada
Ein eindrücklicher und vielschichter Film über ein grosses Bauwerk und den geheimnisvollen Prozess des Schöpfens.

Mein erster Berg
Ein Film, der fast ohne Worte auskommt und nur Bilder und Töne wirken lässt. Ein Erich-Langjahr-Film ist seine Zeit immer wert.

auch noch:
Hiver Nomade
Ein alter Schäfer und eine junge Frau, die es werden will - zusammen mit 800 Schafen, zwei Eseln und Hunden unterwegs durch den Winter.

Thorberg

muss nicht sein:
Argerich - der Film einer Tochter einer berühmten Mutter und über das Leben mit ihr oder ohne sie.

So oder so - ich geniesse die Filmtage immer sehr. Sie öffnen viele Fenster in andere Welten und die sonst übliche Kleinstadt-Stimmung wird für kurze Zeit von einem Grossstadt-Puls abgelöst. Solothurn ist das ganze Jahr über eine Reise wert, im Januar aber jeweils ganz besonders so.

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