Dieses Bild habe ich vor zwei Wochen gemacht ... das waren zu diesem Zeitpunkt (fast) alle meine angefangenen Projekte. Zum Teil fristeten sie seit mehr als einem Jahr das UFO-Dasein in irgendeinem Beutel oder Korb. Im Uhrzeigersinn:
- eine dunkelrote Weste nach der Zuckerjacke von Isager
- Handschuhe mit einem ostpreussischen Vogel-Herz-Muster
- Knöchelstulpen für kalte Wintertage
- ein rotes Kraka-Dreiecktuch
- türkis Mütze
Obwohl ich in der Regel gut mehrere Projekte neben einander stricken kann, begann mich das Wachsen dieser Liste doch langsam kribbelig zu machen. Mit etwas Disziplin und wenig Spass habe ich die Handschuhe und die Stulpen fertig gestrickt. Die Mütze wurde mit etwas weniger Disziplin, aber nach reiflicher Ueberlegung geribbelt. Da ich nur einen Knäuel von der Mützenwolle habe, ist sie potentielles Opfer für das nächste gestreifte Dreieckstuch.
Das rote Kraka Tuch werde ich bestimmt fertig stellen. Das Schicksal der Weste ist allerdings noch nicht festgeschrieben, ich bin nicht ganz glücklich mit diesem Projekt.
Die Handschuhe nach einem Muster
aus diesem Büchlein (runterscrollen bis zum Eintrag vom 27.11.06) sind etwas lang geraten, auch sieht man das Gebastel auf der Höhe des einen Handgelenks gut. Es ist so lange her, dass ich den Grund dafür nicht mehr weiss. Ich habe sie mit Regia Silk gestrickt - ein wunderbar weiches und doch strapazierfähiges Material. Und irgendwie freue ich mich nun doch, dass sie fertig sind. Vor ein paar Jahren habe ich mich intensiv mit Ostpreussen befasst und kiloweise Bücher verschlungen. Die Themen "Heimat" und "Alles endgültig verlieren", die Bilder der Flucht im Januar 1945 bei eisigen Minustemperaturen haben mich lange beschäftigt. Und immer wenn ich an diesen Handschuhen strickte, ging mir durch den Kopf, dass vermutlich dieses Muster damals auch von Frauen in wärmende Wollsachen eingestrickt wurde.
Regia Silk, N. Nr. 2,5