Samstag, 2. April 2011

Nachruf

Zum Frühlingsanfang ist eine liebe Freundin von mir gestorben. Am Trauergottesdienst haben wir erfahren, dass sie sich jeweils während der Bestrahlung die Zeit gemessen hatte, in dem sie dieses Lied für sich sang. Mir vorzustellen wie sie sich dabei fühlte, macht mich fast noch trauriger als die Tatsache, dass sie nun endgültig gegangen ist.

Nachruf

Du liebe, treue Laute,
Wie manche Sommernacht,
Bis dass der Morgen graute,
Hab' ich mit dir durchwacht!


Die Täler, wieder nachten,
Schon sinkt das Abendrot,
Doch die sonst mit uns wachten,
Die liegen lange tot.


Was wollen wir nun singen
Hier in der Einsamkeit,
Wenn alle von uns gingen,
Die unser Lied erfreut'?


Wir wollen dennoch singen!
So still ist's auf der Welt;
Wer weiss, die Lieder dringen
Vielleicht zum Sternezelt.


Wer weiss, die da gestorben,
Sie hören droben mich
Und öffnen leis' die Pforten
Und nehmen uns zu sich.

Joseph Freiherr von Eichendorff (1788 – 1857)

3 Kommentare:

Katarina hat gesagt…

Liebe Regina,
auch ich musste heute vom Krebstod einer Freundin erfahren ... das Lied ist einerseits traurig, andererseits aber auch tröstlich. Es liegt eine gewisse Zuversicht drin, ein starkes "Dennoch...!"
Wenn wir einen lieben Menschen gehen lassen müssen, gibt es keinen schnellen Trost; er wächst langsam, im Stillen, ganz tief in uns drin. Aber ich denke an dich!
Herzliche Grüsse,
Katarina

beatrice hat gesagt…

Lo siento.
herzlichst - beatrice

Anonym hat gesagt…

Hallo,

wünsche dir Kraft und schöne Erinnerungen an deine Freundin.

Es grüßt der René